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Reto Wittmer

Wie künstliche Intelligenz die Netzwerksicherheit revolutioniert

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) ist in der Verteidigung gegen Bedrohungen im Netz unverzichtbar. Diese Technologien versprechen eine erhebliche Verbesserung der Netzwerksicherheit, indem sie Bedrohungen schneller und präziser erkennen und die Grenzen herkömmlicher, regelbasierter Sicherheitslösungen überwinden.


Die Herausforderung der modernen Netzwerksicherheit

Unternehmen sammeln eine Unmenge an Daten, um bösartiges Verhalten zu erkennen. Das Erkennen von trügerischen oder unbekannten Angriffsmustern wird jedoch immer schwieriger. Die manuelle Bedrohungssuche und die Korrelation von Protokolldaten sind zeitaufwendig und unzureichend. Um diesen Herausforderungen zu begegnen sind prädiktive Analytik und maschinelles Lernen erforderlich, um Netzwerke vor Cyberbedrohungen und unbekannten Angreifern zu schützen.


Wie KI die Netzwerksicherheit verbessert

Netzsicherheit umfasst nicht mehr nur den Schutz von Netzwerken, sondern auch den Schutz von Unternehmen vor vielfältigen Bedrohungen wie Malware-Angriffen, DDoS-Attacken, Phishing und Ransomware. Einige Unternehmen setzen bereits auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen. Diese Technologien erkennen verdächtige Aktivitäten, identifizieren bösartige Datenverkehrsmuster und blockieren Spam-E-Mails, was die Netzwerksicherheit erheblich unterstützt. KI und ML werden zu Schlüsselwerkzeugen in verschiedenen Bereichen der IT-Sicherheit, einschließlich der Reaktion auf Vorfälle, Bedrohungserkennung, Netzwerkforensik und Risikoanalyse.


Die Bedeutung von KI für die Cybersicherheit

Traditionelle Sicherheitsmechanismen stützen sich auf feste Regeln und die Erkennung bekannter Bedrohungen. Doch mit der stetig steigenden Anzahl neuer Bedrohungen sind diese Systeme überfordert. KI hilft dabei, Anomalien im Netzwerkverkehr und an den Schnittstellen zum Internet zu erkennen, indem sie den Datenverkehr kontinuierlich analysiert und Abweichungen vom Normalzustand aufzeigt. Große Mengen von Bedrohungsindikatoren effizient auszuwerten, ist für Menschen äußerst aufwendig und birgt die Gefahr von Fehlalarmen. KI kann Zeit sparen, Informationen besser korrelieren, schnellere Entscheidungen treffen, menschliche Fehler reduzieren und potenzielle Bedrohungen vorhersehen.


Der Zusammenhang von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz

Maschinelles Lernen ist ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz. Es geht darum, Maschinen beizubringen, wie sie Aufgaben ausführen können, ohne ausdrücklich für diese programmiert zu sein. ML kann verwendet werden, um Muster in großen Datensätzen zu finden, um Dokumente nach Themen zu gruppieren oder das Kaufverhalten von Kunden zu analysieren. Diese Art des Lernens kann überwacht oder unüberwacht sein. Beim unüberwachten Lernen sind keine spezifischen Trainingsdaten erforderlich, und Algorithmen finden eigenständig Muster.

Bedrohungen erkennen und handhaben


Die KI erlernt die Netzwerkmuster eines Unternehmens während einer Lernphase, wobei Mitarbeiterstandorte, genutzte Dienste und Datenzentren berücksichtigt werden. Nach dieser Phase geht die KI in den Überwachungsmodus über und hilft bei der Erkennung von Anomalien im Netzwerkverkehr. Diese Anomalien können auf mögliche Bedrohungen oder Angriffe hinweisen, wie z.B. einen ungewöhnlichen Anstieg des Netzwerkverkehrs oder plötzliche Datenkommunikation zwischen bisher nicht miteinander kommunizierenden Systemen.

In solchen Fällen können KI und ML diese Anomalien erkennen, zuständige Mitarbeiter alarmieren oder automatisch erste Eindämmungsmaßnahmen einleiten. Die Entscheidung, wie weitreichend die Rechte der KI im eigenen Netzwerk sein sollen, liegt bei den Unternehmen.


Indikatoren für verdächtige Aktivitäten

Es gibt zahlreiche Indikatoren für verdächtige Aktivitäten im Unternehmensnetzwerk. Während einzelne Vorfälle für sich genommen möglicherweise unproblematisch erscheinen, kann eine gut trainierte KI Zusammenhänge herstellen, die für Menschen aufgrund der schieren Datenmenge schwer erkennbar sind. Zu diesen Indikatoren gehören der Austausch mit unbekannten Servern, verschlüsselte Kommunikation, fehlgeschlagene Anmeldeversuche, Varianten von Malware und Ransomware, verdächtige Bewegungsmuster, ungewöhnliche Login-Zeiten und -Orte sowie Zugriffe auf untypische Systeme und Lesevorgänge.


Vor- und Nachteile von KI in der Netzwerksicherheit

Vorteile

  • KI ermöglicht die Bewältigung datenintensiver Aufgaben und liefert weniger falsch positive Meldungen als herkömmliche Überwachungsmethoden.

  • KI liefert konsistente Ergebnisse, wenn sie richtig trainiert wurde.

  • KI steht zur Überwachung des Netzwerkverkehrs rund um die Uhr zur Verfügung.


Nachteile

  • Technisches Fachwissen ist erforderlich, um KI effektiv einzusetzen.

  • KI kann nur Analysen durchführen, auf die sie trainiert wurde.

  • Die Aussagekraft der KI-gestützten Auswertungen hängt von der Qualität der zugrunde liegenden Datenbasis ab. Falsche oder unvollständige Schulung kann zu inkonsistenten Ergebnissen führen.


Die Integration von KI und ML in die Netzwerksicherheit ist eine wichtige Entwicklung, um die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe zu bewältigen und Unternehmen zu schützen. Diese Technologien bieten die Möglichkeit, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, was die Sicherheit im digitalen Zeitalter erheblich verbessert.

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